Sängerin Kiya  mit Anna Späth  -                        Foto: Arved Späth
Sängerin Kiya mit Anna Späth - Foto: Arved Späth


Einer Einladung von Altdorfer Kulturschaffenden bin ich - diesmal gemeinsam mit der jungen Sängerin Kiya -  gefolgt, um Friedrich von Weizäckers Rede, die er 40 Jahre nach Kriegsende vor dem Deutschen Bundestag gehalten hatte, also genau vor 40 Jahren, mit meiner Musik zu verbinden. Als Beitrag zu einem reichhaltigenKonzert verschiedenster Musiker:innen, welches inzwischen einen festen Platz im Rahmen der Wallenstein- Festspiele hat.

Diese besondere Rede das damaligen Bundespräsidenten hat in unserer Gegenwart nichts an Aktualität eingebüßt. Die ein- oder anderen Inhalte würden heute durch die Transformation der Sprache und unter Berücksichtigung der Political Correctness vielleicht anders formuliert werden. Mich persönlich berührt vor allem, dass ein so hoher Politiker am Ende seiner Rede, sozusagen als eine Art "Fazit" eine Bitte an die jungen Menschen formuliert. 

Die Bitte richtet sich aus meiner Sicht auch heute noch an jede und jeden von uns. Sie ist, so wir ihr konsequent folgen, ein Schlüssel zum nachhaltigem Frieden.

"...Die Bitte an die jungen Menschen lautet:

Lassen Sie sich nicht hineintreiben in Feindschaft und Hass gegen andere Menschen,

gegen Russen oder Amerikaner,

gegen Juden oder Türken,

gegen Alternative oder Konservative

gegen Schwarz oder Weiß.

Lernen Sie, miteinander zu leben, nicht gegeneinander."

(Richard von Weizäcker, 1985)

Die menschliche Stimme in Gesang und Sprache verwebt sich in diesem rhetorischen Juwel mittels Improvisation und Komposition mit dem Klang meiner individuell angefertigter Saiteninstrumente (Christina Lindl), die zeitlos schön und reich an Obertönen einen Raum für die Intensität und Wichtigkeit der Rede Friedrich von Weizäckers öffnen. Die Stimmung der Instrumente, welche durch verstellbare Stege individuell eingestellt werden kann, habe ich speziell hierfür ausgewählt.

Sängerin Kiya - sie ist dankenswerterweise für meine Duopartnerin Rayka Wehner eingesprungen die kurzfristig verhindert ist-, fügt sich natürlich ein in die Klänge des Polychords. Auch im Solo geht sie intuitiv mit ihrer schlichten, schönen Stimme auf die emotionale Ebene von Weizäckers Rede ein. Begleitet und getragen wird sie vom Originaltext des Bundespräsidenten. Die Rede wird- leicht gekürzt- mit klarer und warmer Stimme von Sprecherin Karin Voelkel interpretiert.

Als weiteren Beitrag spiele ich ein Solostück zum Innehalten:

"Klänge für die innere Stille- Atmen für den Frieden"


Karin Voelkel - Text

Kiya - Stimme

Anna Späth - Monochorde, Polychorde und weitere Klangvielfalt


WANN:

am 16. Juli 2025 um 19.30 Uhr

WO:

in der Laurentiuskirche in Altdorf      Kirchgasse 10    90518 Altdorf bei Nürnberg

Offizielles Plakat zum Konzert
Offizielles Plakat zum Konzert

„Mut zum Frieden“ – Musik und Texte im Altdorfer Wallensteinjahr

16. Juli 2025, 19:30 Uhr, Laurentiuskirche Altdorf

Presseinfo:

Altdorfer Kulturschaffende erinnern während der heiteren und bunten Wallenstein-Festspiele daran, dass Kriegshandlungen nicht nur vor 400 Jahren zahllose Opfer forderten und ganze Länder für Jahrzehnte verheerten. Durch die Jahrhunderte und gerade heute erleiden vielerorts unzählige Menschen Gewalt, Zerstörung und Vertreibung, nicht nur in der Ukraine, in Israel und Gaza.

Um so wichtiger ist es, auf Hoffnung, Empathie und Solidarität zu setzen. „Mut zum Frieden“ heißt daher auch in diesem Wallenstein-Jahr das Motto eines literarischen Friedenskonzerts am Mittwoch 16. Juli um 19:30 Uhr. „Kein Frieden ohne Versöhnung“ steht über den Texten und Musikbeiträgen ganz unterschiedlicher Stilrichtungen und Zeiten, die an diesem Abend in der Altdorfer Laurentiuskirche im Rahmenprogramm der Festspiele erklingen werden.

Es wirken mit: Evangelische Kantorei, Bezirkskantor Wolfram Wittekind, Anke Trautmann, Eckhard Kierski, Wolfgang Völkl, Ullrich Reuter, Wim Scheuerlein, Rayka Wehner, Anna Späth, Renate Kaschmieder, Bernd Fischer, Conny Lang und Karin Völkl.

Veranstalter sind der Wallenstein-Festspielverein, das Evangelisches Bildungswerk Neumarkt-Altdorf-Hersbruck (EBW NAH) und die Evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Altdorf. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.